Deutsch-Baltisches Kulturwerk
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Carl-Schirren-Archiv

Das Carl-Schirren-Archiv
Seit Anfang der 1950er Jahre werden in der Carl-Schirren-Gesellschaft (CSG) Archivalien mit Bezug auf die Geschichte der Deutschbalten sowie ihrer Herkunftsregionen in Estland und Lettland gesammelt und der Forschung zugänglich gemacht. In über sechs Jahrzehnten ist der Gesellschaft wertvolles Archivgut übergeben worden.
Das Archiv der CSG gehört der Deutschbaltischen Kulturstiftung (DKS). Es handelt sich um ein Sammlungsarchiv, das Schriftgut verschiedenster Art aus der Geschichte der Deutschbalten vor und nach der Umsiedlung 1939/41 sammelt und dauerhaft bewahrt und der Öffentlichkeit, insbesondere der wissenschaftlichen Forschung, zur Verfügung stellt. Darüber hinaus ist es auch das Archiv des eigenen Hauses (CSG, DKS) und landsmannschaftlicher Organisationen der Deutschbalten. Es verfügt in diesem Bereich über quasi-behördliche Überlieferung. In ihrer archivischen Arbeit dient die CSG direkt und unmittelbar dem Schutz wertvollen, weil einmaligen Kulturguts.
Das Archiv gliedert sich in verschiedene Beständegruppen. Deren umfangreichste und bedeutendste bilden die Nachlässe deutschbaltischer Personen (Schriftsteller, Künstler, Wissenschaftler, Politiker u.a.). Besondere Erwähnung verdient auch die Beständegruppe „Archive deutschbaltischer studentischer Korporationen“, die der CSG teilweise als Geschenk, teilweise als Depositum (Dauerleihgabe) überlassen wurden. Hingewiesen sei auf einige historisch gewachsene gesonderte Sammlungen von Urkunden, Manuskripten, Landkarten, Graphiken, Photos, Postkarten u.a.
Aktuelle Situation
Eine von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ( BKM ) beauftragte Kommision stellte 2018 fest, dass es sich bei den Archivbeständen um "kulturhistorisch überaus wertvolle und im Sinne des § 96 BVFG für die Kultur und Geschichte der Deutschbalten relevante Bestände" handelt.
Für die Kommission steht außer Frage, "dass es sich beim Archiv der DKS um bewahrenswertes Kulturgut handelt."
In Folge der positiven Einschätzung der Kommission förderte die BKM ein erstes Projekt, mit dem Ziel, eine neue Archivtektonik und eine erste Bestandsübersicht zu erstellen, sowie konservatorische Maßnahmen einzuleiten. Dieses Projekt wurde von Dr. Peter Wörster, dem ehemaligen Leiter der Dokumentesammlung des Herder-Instituts in Marburg, durchgeführt und mit konkreten Handlungsempfehlungen abgeschlossen.
Die Carl-Schirren-Gesellschaft steht nun vor der Herausforderung, die im Abschlussbericht formulierten Handlungsempfehlungen umzusetzen.
Ziel ist es, ein modernes Archiv aufzubauen, das der Forschung ganz allgemein und auch einer breiten Öffentlichkeit ( mit besonderem Interesse an privater Familienforschung ) zur Verfügung steht.
Benutzung des Carl-Schirren-Archivs
Benutzungsmöglichkeiten der Archivalien:
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Benutzung vor Ort im Brömsehaus, wofür eine schriftliche Anmeldung mindestens drei Werktage vor dem geplanten Besuch erforderlich ist.
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Schriftliche Anfragen (auf dem normalen Postweg oder per E-Mail, auch telefonisch), die im Rahmen der personellen Möglichkeiten beantwortet werden.
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Bestellung von Fotokopien, die wegen der Personalsituation nur in begrenztem Umfang angefertigt und per Rechnung übersandt werden.
Vor Beginn des Benutzungsvorgangs (auch bei Bestellung von Kopien) ist ein Verpflichtungsschein auszufüllen, der über die Rechte und Pflichten des Nutzers informiert.
Bis zum Abschluss der erwähnten Umstrukturierungsarbeiten im Archiv kann es zu Verzögerungen in der Bearbeitung von Anfragen bzw. zu Einschränkungen in der Benutzbarkeit der Bestände kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.