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Peter Wörster

Neue Kontakte der Carl-Schirren-Gesellschaft nach Estland und Lettland

Dr. Peter Wörster stellte die Archivarbeit der Carl-Schirren-Gesellschaft in Estland und Lettland vor


Peter Wörster im Gespräch mit Mara Olde vom Estnischen Nationalarchiv in Reval/Tallinn

Seit den 1950er Jahren sammelt die Carl-Schirren-Gesellschaft in Lüneburg Archivalien zur Geschichte der Deutschbalten und ihrer Heimatgebiete in Est-, Liv- und Kurland, die seit 1918 die Staaten Estland und Lettland bilden. Seit Jahrzehnten wurden die Archivbestände im Brömsehaus von Renate Adolphi betreut, die für Nutzer aus dem In- und Ausland kompetente Ansprechpartnerin war. Seit 2017 arbeitet Dr. Peter Wörster im Archiv der Carl-Schirren-Gesellschaft mit. Ihm liegen die Kontakte zu Archiven in Estland und Lettland in besonderer Weise am Herzen, weshalb er jüngst auf einer Baltikumreise Archive und Archivkollegen besuchte, um über die Archivarbeit der Carl-Schirren-Gesellschaft zu berichten und ein neues Kapitel der Zusammenarbeit mit Estland und Lettland aufzuschlagen.


Gebäude des Estnischen Historischen Archivs in Dorpat/Tartu

In Estland wurden drei Archive besucht: das Stadtarchiv in der Hauptstadt Reval/Tallinn, das das umfangreichste und am besten erhaltene Archiv einer Hansestadt ist – von größter Bedeutung für die Geschichte des nordöstlichen Europa und für die Beziehungen Mitteleuropas zum orthodoxen Russland. Dr. Wörster wurde hier von der stellvertretenden Archivleiterin Lea Kõiv empfangen. Es folgte das Estnische Nationalarchiv mit den beiden Abteilungen in Reval/Tallinn für die Akten ab 1918 und in Dorpat/Tartu für die Geschichte des Landes vom hohen Mittelalter bis 1918. In der erstgenannten Abteilung fand ein Empfang bei der langjährigen Leiterin Mare Olde, in der Dorpater Abteilung bei dem Leiter Tõnis Türna und seinem Mitarbeiter Sven Lepa statt.


In Lettland standen Besuche im Lettischen Nationalarchiv (Abteilung Lettisches Historisches Staatsarchiv für die Bestände bis 1918), in der Lettischen Akademie der Wissenschaften sowie in der Fakultät für Geschichte der Universität Riga auf dem Programm. Im Lettischen Nationalarchiv gab es Begegnungen mit dem Leiter Nikolajs Rižovs und seiner Mitarbeiterin Valda Kvaskova, in der Akademie der Wissenschaften mit deren Präsidenten Prof. Ojārs Spārītis und in der Fakultät für Geschichte mit dem derzeitigen Dekan Prof. Gvido Straube.


Bei allen Begegnungen stellte Peter Wörster die archivische Arbeit in der Carl-Schirren-Gesellschaft vor, berichtete über die Geschichte und die aktuellen Probleme des Archivs. Großes Interesse fanden die Hinweise auf das Profil der Bestände, d.h. auf die wichtigsten Beständegruppen. Von besonderer Bedeutung sind sicherlich die Nachlässe deutschbaltischer Persönlichkeiten und die Archivüberlieferungen deutschbaltischer studentischer Korporationen (etwa der „Estonia“, „Livonia“ und „Curonia“), ergeben sich daraus doch Verbindungen zu ähnlichen oder thematisch verwandten Archivbeständen sowie Forschungsinteressen in Estland und Lettland.


Peter Wörster und Valda Kvaskova vom Lett. Nationalarchiv in Riga. In der Mitte Plakate zu zwei Ausstellungen des Archivs zu Herzog Jakob von Kurland und den kurländischen Künstler Julius Döring

Die Gespräche ergaben zahlreiche Perspektiven für die künftige Zusammenarbeit mit der Carl-Schirren-Gesellschaft auch im Bereich der archivischen Überlieferung aus dem Baltikum. Wichtig ist den estnischen und lettischen Kollegen, über die weitere Arbeit des baltischen Archivs in Lüneburg informiert zu werden. Auch ist an den Austausch von Referenten und Autoren gedacht, wie auch an gemeinsame Ausstellungsaktivitäten aus dem Archivbereich. Allen Gesprächspartnern überreichte Peter Wörster die „Kleine Geschichte der Carl-Schirren-Gesellschaft“ von Gabriele v. Mickwitz und Sonderdrucke von ersten Artikeln, die über das Archiv im Brömsehaus berichten.


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