
Über uns
Die Aufgaben des Deutsch-Baltischen Kulturwerkes werden durch drei Institutionen erfüllt: die Carl-Schirren Gesellschaft, die Deutschbaltische Kulturstiftung und die Deutsch-Baltische Zukunftsstiftung.
Über das Kulturwerk
Nach dem Krieg entwickelte sich Lüneburg zu einem Zentrum der Deutschbalten in der Bundesrepublik. Das hier ansässige Deutsch-Baltische Kulturwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, das kulturelle Erbe der Deutsch-Balten zu sammeln, zu bewahren, zu erforschen und zu vermitteln sowie seine Erforschung zu fördern. Dazu arbeitet es eng mit anderen wissenschaftlichen Institutionen und Kulturorganisationen zusammen. Besonderes Gewicht hat – vor allem seit dem Ende des Kalten Kriegs – der Kontakt zu Menschen und Organisationen in den ehemaligen Heimatländern Estland und Lettland sowie neuerdings auch zu Litauen mit seiner historisch anders verlaufenen Entwicklung.

Felicitas Wende
Leitung der Geschäftsstelle & Vorstandsmitglied der CSG

Dr. Martin Pabst
Wissenschaftliche Leitung & Vorstandsmitglied der CSG
Die drei Institutionen des Kulturwerkes

Carl-Schirren-Gesellschaft
Die Carl-Schirren-Gesellschaft e.V. (CSG) ist ein eingetragener Verein, der im Deutsch-Baltischen Kulturwerk als operative Organisation zuständig ist.

Deutschbaltische
Kulturstiftung
Die Deutschbaltische Kulturstiftung (DKS) ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Lüneburg und Eigentümerin von Immobilien und Sammlungsobjekten

Deutsch-Baltische Zukunftsstiftung
Die Deutsch-Baltische Zukunftsstiftung (DBJW) ist als operativ tätige Organisation insb. in Jugendarbeit, Bildung, Politik und Militär aktiv.
Mit allen drei Institutionen ist das Brömsehaus, eines der ältesten Patrizierhäuser in Lüneburg. Auch die Karl Ernst von Baer Stiftung, der Baltische Baudenkmäler e.V., die Raedersche Kulturstiftung Baltikum/Ostpreußen und die Paul-Kaegbein-Stiftung haben ihren Sitz im Brömsehaus.
Historie des Baltikums & der Deutsch-Balten
Das Gebiet des heutigen Estland und Lettland war durch seine Lage an der Ostsee und der Düna (lett. Daugava) schon zur Zeit der Wikinger Transitzone für den Handel zwischen Westeuropa und den Weiten Russlands. Seine Bewohner – Esten, Liven, Kuren, Selen, Semgaller und Lettgaller (den heutigen Letten) – wurden ab der Wende zum 13. Jahrhundert von deutschen Missionaren zum Christentum bekehrt. Diese wurden von Adeligen und Kaufleuten begleitet, die durch die Gründung von Burgen und Städten – als erste 1201 Riga – das mittelalterliche Livland schufen, dessen Städte Teil des Hansenetzwerks waren und am Handel zwischen Russland und Westeuropa verdienten.
Dadurch wurde die Region dauerhaft in abendländische Strukturen eingebunden, was sich u.a. in der Ausbreitung der Reformation zeigte, in deren Folge deutschbaltische Pastoren mit geistlichen Texten die estnische und lettische Schriftsprache schufen. Über Jahrhunderte lebten so deutsche Adelige, Geistliche, Kaufleute und Handwerker mit der estnischen und lettischen Bevölkerung unter wechselnder polnischer, schwedischer und russischer Oberhoheit, bis 1918 die Republiken Estland und Lettland entstanden. Die Beziehungen der Deutschen zu Esten und Letten standen von der Eroberung im 13. Jahrhundert bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts im Zwiespalt zwischen der Vermittlung abendländischer Kultur und der Verhinderung sozialer und nationaler Emanzipation. Als Folge des Hitler-Stalin-Paktes 1939 fiel das Baltikum in die Einflusssphäre der Sowjetunion. Fast alle Deutschbalten (deutsche Einwohner Estlands und Lettlands) verließen im Rahmen der „Umsiedlung“ ihre Heimat und wurden zumeist im besetzten Polen („Reichsgau Wartheland“) angesiedelt. Mit dem Zusammenbruch des „Dritten Reichs“ flohen sie nach Westen.
Mehr zum Baltikum unter https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/regionen/baltikum/
Die Deutsch-Baltische Gesellschaft, die Carl-Schirren-Gesellschaft und die Deutschbaltische Kulturstiftung begrüßen die Aktivitäten der Deutsch-Baltischen Zukunftsstiftung und unterstützen diese in ihrer Entwicklung zu einem Deutsch-Baltischen Jugendwerk. Sie sehen darin eines ihrer zentralen Projekte, weil die Gewinnung vor allem junger Menschen aus Estland, Lettland, Litauen und Deutschland für die Verwirklichung ihrer Ziele eine wichtige Basis für eine zukunftsorientierte deutschbaltische Arbeit darstellt. Sie bitten alle Deutschbalten und ihre Organisationen, diese Aktivitäten nach Kräften zu unterstützen.