
Historie des Brömsehauses

1406 - 1426: Erbauung und mittelalterliche Nutzung
Zwischen 1406 und 1426 wurde das Brömsehaus erbaut und zählt damit zu den ältesten Bürgerhäusern Lüneburgs. Es diente zunächst als Kaufmannshaus, in dem reger Handel betrieben wurde. Die große Diele war sogar für Pferdefuhrwerke befahrbar – ein Hinweis auf die wirtschaftliche Bedeutung des Hauses im Mittelalter.

Bis 1579 Patrizierfamilie Brömse
Namensgeber des Hauses war der Sülfmeister Dietrich Brömse, dessen Porträt heute noch die Eingangshalle schmückt. Bis 1579 war das Haus im Besitz der Patrizierfamilie Brömse.

1622 - 1637: Kaspar Kichler als Bewohner
In dieser Zeit lebte der Künstler Kaspar Kichler im Brömsehaus. Ihm wird die kunstvolle Stuckdecke zugeschrieben, welche in elf Feldern biblische Motive zeigt und heute noch in der "Stube" bewundert werden kann. Zudem wurde 1637 die südlich des Hauses gelegene Durchfahrt überbaut

Ab 17. Jahrhundert: Umbauten und neue Eigentümer
Nach dem Auszug der Familie Brömse wechselte das Haus mehrfach den Besitzer. Charakteristisch für diesen Zeitraum sind zahlreiche Umbauten, etwa der Ersatz des ursprünglichen Staffelgiebels durch einen Spitzgiebel. Teile des benachbarten Heiligenthaler Klosters, etwa drei Spitzbögen, blieben erhalten.

1937 & 1938: Rettung vor dem Abriss
1937 war das Brömsehaus stark verfallen, und ein Abriss war bereits beschlossen. Der damalige Stadtarchivar Wilhelm Reinecke initiierte jedoch eine erfolgreiche Spendenaktion zur Rettung des Gebäudes. In diesem Zuge wurde es restauriert, der Museumsverein übernahm die Eigentümerschaft, und das sogenannte Ehrenfenster mit den Namen der Spender entstand. Aus Kostengründen mussten die sieben Staffeln des Hauptgiebels und die drei Staffeln des Nebengiebels abgebrochen werden - es entstand der heute sichtbare asymmetrische Giebel zur Straßenseite. Der reich gestaltete Hofgiebel - ein Drei-Staffel-Giebel - blieb unverändert. Im gleichen Jahr wurde die aus dem 17. Jahrhundert stammende Rankenbemalung der Dielendecke durch Professor Arthur Illies restauriert und ergänzt.

1945: Nutzung als Unterkunft für Flüchtlinge
1937 war das Brömsehaus stark verfallen, und ein Abriss war bereits beschlossen. Der damalige Stadtarchivar Wilhelm Reinecke initiierte jedoch eine erfolgreiche Spendenaktion zur Rettung des Gebäudes. In diesem Zuge wurde es restauriert, der Museumsverein übernahm die Eigentümerschaft, und das sogenannte Ehrenfenster mit den Namen der Spender entstand.

1973 - 1983: Einzug der Carl-Schirren-Gesellschaft
1973 wurde das Gebäude von der Carl-Schirren-Gesellschaft als Mieterin übernommen – einem Zusammenschluss von Deutsch-Balten. 1983 konnte sie das Haus dank zahlreicher Spenden erwerben.

2005: Übertragung an die Deutsch-Baltische Kulturstiftung
Im Jahr 2005 wurde das Brömsehaus an die deutsch-baltische Kulturstiftung übertragen. Seither kümmern sich ihre Mitglieder ehrenamtlich um den Erhalt des Hauses und die Pflege des deutsch-baltischen Kulturerbes.

2012: Erneute Sanierungsarbeiten
Im Jahr 2012 wurde das Brömsehaus mit der Hilfe von zahlreichen Förderern aufwändig saniert; die Deckenmalerei in der Diele und die Stuckdecke im Barockzimmer wurden restauriert und mit einem ausgefeilten Beleuchtungskonzept ausgeleuchtet.

Heute:
Heute ist das Brömsehaus ein lebendiger Ort kulturellen Austauschs. Es kann für Konzerte, Ausstellungen, Lesungen und wissenschaftliche Seminare sowie Feierlichkeiten gemietet werden und gilt als Zentrum des deutsch-baltischen Kulturlebens in Deutschland und als Plattform für grenzüberschreitende Begegnungen junger Europäer, insb. aus Estland, Lettland, Litauen, Deutschland und der Ukraine.
